Abbildungen
Abb. 1 (Jürgen Henschel, Berlin) 20.35 Uhr im Parkhof der Krummen
Straße 66/67. Benno Ohnesorg liegt tödlich getroffen am Boden, darüber
Erika S. "Als ich zu den Beamten hochblickte, sah ich, daß sie immer
noch ihre Schlagstöcke in der Hand hatten und bat sie leise: 'Nicht
schlagen, bitte holen sie die Ambulanz.' "
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Abb. 2 BILD-Titelseite-Kommentar vom 3. Juni 1967:
"Dieser Polizist stand vor dem Wagen des Schahs. Ihn traf der
Stein, der den Gast aus Persien treffen sollte. In Berlin gab es bisher
nur Terror östlich der Mauer. Gestern haben bösartige und dumme
Wirrköpfe zu erstenmal versucht, den Terror in den freien Teil der
Stadt zu tragen."
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Abb. 3 (Foto Klebbe, Berlin) Die Ankunft des Schahs auf dem Flugplatz
Tempelhof, 2. Juni 1967. "Wenn es dieser Stadt unmöglich werden sollte,
Gäste aus Westdeutschland und aus dem Ausland zu empfangen, wie es
unter zivilisierten Menschen selbstverständlich ist, dann können wir
uns in Berlin selbst aufgeben." (Heinrich Albertz am 8. Juni 1967 im
Abgeordnetenhaus) | |
Abb. 4 (Ludwig Binder, Berlin) Mittags vor dem Rathaus Schöneberg
(Blick aus einem Fenster des Rathauses), kurz vor der Ankunft Farah
Dibas. Die Polizei ist Herr der Lage, die "Jubelperser" (im Bild vorne
an der ersten Barriere) können sich frei bewegen. | |
Abb. 5 (Ludwig Binder, Berlin) Nach der Ankunft des Schahs gehen die
Jubelperser zum Angriff auf die Zuschauer und Demonstranten über. Am
Boden liegt der Zeuge W. Siepmann, Mitglied des Schwelmer Stadtrats.
"Beide Gruppen gerieten dann bald in tätliche Auseinandersetzungen, in
deren Verlauf beide Parteien mit Stöcken und Latten aufeinander
einschlugen" (aus dem Polizeibericht zu dieser Szene). | |
Abb. 6 (Ludwig Binder, Berlin) Die Schah-Anhänger schlagen und
ergreifen einen Demonstranten, die Polizisten nehmen die von der
"persischen Hilfspolizei" Überwältigten in Empfang. "Vordergündig
strafbare Handlungen waren hier nicht zu erkennen." (Kaiser,
Einsatzleiter der Politischen Polizei) | |
Abb. 7 (Landesbildstelle Berlin) Der Schauplatz der Demonstration vor
der Deutschen Oper am Abend des 2. Juni. | |
Abb.8 (Paul G. Herrmann, Berlin) Der "harte Kern" um 19.00 Uhr. Auf ihn
konzentrierte die Polizei ihren Angriff, weil sie hier das
"Störerzentrum" vermutete. "Und zwar wußten wir, es ist ein bestimmter
Kern in dieser Menge, und dieser bestimmte Kern, der - wie soll ich es
ausdrücken - der würde uns die meisten Schwierigkeiten bereiten."
(Polizeibeamter, nach dem Protokoll des Untersuchungsausschusses) | |
Abb. 9 (Jürgen Henschel, Berlin) Aufstellung der Polizeikräfte des
ersten Keils um 20.00 Uhr. Um 20.04 Uhr stößt dieser Keil ohne
Vorwarnung in die Menschenmenge vor, 36 Meter von der Krummen Straße
entfernt. "Ich konnte mir diesen Aufwand nicht erklären. Wir standen
uns gegenüber, Polizisten und Demonstranten, beide Seiten warteten; die
Demonstranten nur deshalb, behaupte ich, weil die Polizisten dastanden
und warteten. Man wollte wissen, worauf. Ich wartete - je länger, desto
seltsamer berührt, daß sich nichts tat - auf die Aufforderung der
Polizei, nach Hause zu gehen. (Aber es kam) nichts dergleichen." (Karin
R., etwa in der Mitte des Schlauchs) | |
Abb. 10 (Jürgen Henschel, Berlin) Die Beamten des ersten Keils in
Aktion. 36 Meter Menschenmenge werden in die Krumme Straße getrieben.
Die Polizei nennt das "Abkämmen". "Ich bin bereit... zu beweisen,
daß... das Abkämmen in völliger Ruhe und kaum mit Schlagstockgebrauch
durchgeführt wurde." (Oberkommissar Burck, Einsatzleiter des Keils)
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Abb. 11 (Paul G. Herrmann, Berlin) Der "harte Kern" zwischen 19.00 und
19.30 Uhr. "Spätestens zu diesem Zeitpunkt konnte die der Oper
gegenüber stehende Volksmenge als eine einheitliche Störergruppe
angesehen werden." (Verlaufsbericht der Politischen Polizei) | |
Abb. 12 Der "harte Kern" zwischen 20.05 und 20.08 Uhr. Die
Demonstranten haben sich hingesetzt, um ihre Friedfertigkeit zu
beweisen. Im Hintergrund treibt der erste Polizeikeil die Menge zur
Krummen Straße. Einen Augenblick später dringt der zweite Keil zusammen
mit der abriegelnden Polizeikette von allen Seiten auf die sitzenden
Demonstranten ein. "'Ihr sollt aufstehen!', sagte ein ranghöherer
Polizist zu einem Kommilitonen. Als ich mich daraufhin erhob, schlugen
mehrere Polizisten von jenseits der Barriere auf mich ein." (Bericht
eines Augenzeugen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8.6.67) | |
Abb. 13 Um 20.07 Uhr stürmt der zweite Keil zusammen mit der
Polizeikette auf der Breite von 52 Metern auf den "harten Kern" los.
"Das ist ein taktisches Prinzip der Polizei... Störer muß man trennen;
und je kleiner sie sind, um so eher sind sie zu bedienen und zu
behandeln." (Oberkommissar Burck) | |
Abb. 14 (Paul G. Herrmann, Berlin) Der "harte Kern" wird "geräumt".
"Daß wir... uns genötigt sahen, mit der Räumung zu beginnen, das war
uns praktisch aufgezwungen durch die Haltung der Demonstranten."
(Einsatzleiter Iwicki vor dem Untersuchungsausschuß) | |
Abb. 15 (Peter Schommertz, Berlin) Letzte Phase der Räumung des "harten
Kerns". Am linken Bildrand treiben Polizeibeamte des zweiten Keils die
Demonstranten in Richtung Seesenheimer Straße ab. Es gibt abermals
viele Verletzte. Auf dem Fahrdamm wird der bwußtlose Bernd S. zum
Mittelstreifen geschleppt. - "Ich stand in der ersten Reihe, als die
Polizisten über die Barriere drangen. Ich drehte mich um, um
wegzugehen. In dem Moment muß ich einen Schlag mit dem Gummiknüppel
bekommen haben. Ich wachte aus meiner Ohnmacht erst im Polizeiwagen
wieder auf, als mir ein Bein umgedreht wurde." Bernd S. lag bis zum 20.
Juni im Krankenhaus. | |
Abb. 16 (Associated Press, Frankfurt a.M.) In der Krummen Straße
gelingt es dem Zeugen Reinhard B., kurz bevor Kurras schießt, aus dem
Parkhof zu entkommen. | |
Abb. 17 20.30 Uhr in der Krummen Straße Nr. 66/67. Im Hintergrund liegt
am Boden Hartmut R., den Obermeister Kurras und Oberkommissar Werner
von der Politischen Polizei in den Parkhof verfolgt hatten. Kurras ist
nicht im Bild, Werner steht fast verdeckt über Hartmut R. Von den
Demonstranten, die Hartmut R. und den Polizisten Werner und Kurras
gefolgt waren, versucht jetzt jeder, auf die Straße zurück zu
entkommen. In der Mitte mit Sandalen Benno Ohnesorg, der einen
Augenblick später zu fliehen versucht. Ein paar Schritte weiter trifft
ihn Kurras in den Hinterkopf. | |
Abb. 18 20.15 Uhr in der Krummen Straße. Festnahme des Zeugen V. durch
Beamte der Politischen Polizei. | |
Abb. 19 (Paul G. Herrmann, Berlin) Ca. 21.40 Uhr, Treibjagd auf dem
Kurfürstendamm. Die Demonstranten sind Freiwild, ein Taxifahrer übt
Selbstjustiz. "Ein Taxifahrer fuhr mit mittlerer Geschwindigkeit auf
eine Demonstrantengruppe auf dem Kurfürstendamm... zu. Einer der
Demonstranten konnte sich nur durch einen Sprung aus dem
Gefahrenbereich retten. Als die Demonstranten aus Empörung gegen das
Taxi klopften, stieg der Fahrer aus und lief mit einem 50 bis 60 cm
langen Holzknüppel zweimal um das Taxi Amok. Als er dann in einem
Handgemenge den Knüppel verlor, fuhr er in Eile wieder ab, ohne
behelligt worden zu sein." (Bericht des Augenzeugen Hanno M.)
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Abb. 20 (Heinrich Burger, Berlin) 20.35 in der Krummen Straße 66/67.
Einer der Demonstranten, die den Parkhof nicht mehr verlassen konnten,
ehe die Polizei den Hof stürmt, war Götz F. Zur gleichen Zeit, als
Benno Ohnesorg erschossen wurde, schlugen drei Polizeibeamte auf ihn
ein. Das gegen die drei Beamten Thomas Haase, Ulrich Kremkus und Klaus
Nickstat eingeleitete Verfahren wurde eingestellt. "Die...
durchgeführte Identifizierungsaktion an Hand des vorhandenen
Bildmaterials hat nicht zur Namhaftmachung derjenigen Polizeibeamten
geführt, die nach den Ermittlungen als Beschuldigte in Betracht
kommen." | |
Abb. 21 (Michael Ruetz) Am 3. Juni wird an der Freien Universität einer
der Schläger vom Vorabend wiedererkannt. Der Beamte verweigert die
Dienstkarte und verbirgt sein Gesicht vor der Kamera. Damit er den
Fotografen entkommen kann, wird für ihn die Hauptgebäudetür - für die
Studierenden an diesem Tag versperrt - geöffnet. Das gegen ihn
angestrengte Verfahren wegen Körperverletzung wurde von der
Staatsanwaltschaft eingestellt, weil das Bildmaterial zu seiner
Identifizierung nicht ausreichte (Aktenzeichen 2PJS 1009.67).
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Abb. 22 (Michael Ruetz) Am 3. Juni halten Studierende der Freien
Universität um 10 Uhr eine spontane Versammlung ab und entscheiden
sich, zum Schöneberger Rathaus zu ziehen. Am Mikrofon Rudi Dutschke.
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Abb. 23 (Michael Ruetz) Am 21. Juni hält der SDS eine Versammlung ab.
Am Megaphon Rudi Dutschke. | |
Abb. 24 (Bernard Larsson) In den Junitagen 1967 wurden überall in der
Bundesrepublik Gedenkfeiern für Benno Ohnesorg abgehalten, an denen
über 100.000 Menschen teilnahmen. | |
Abb. 25 (Landesbildstelle Berlin) Auf dem Kurfürstendamm feiern am 12.
August 1967 Studierende (rechts Rudi Dutschke) die Haftverschonung
Fritz Teufels, der wegen schweren Landfriedensbruchs anläßlich des
Schah-Besuchs angeklagt wurde. Er soll einen Stein geworfen haben.
Fritz Teufel lehnt die angebotenen Entlassungsbedingungen kurze Zeit
später jedoch ab und bleibt in Haft. | |
Abb. 26 (Michael Ruetz) Am 27. November 1967 durchbrechen etwa 600
Demonstranten (in der Bildmitte Rudi Dutschke) vor dem Kriminalgericht
Moabit die Polizeikette, um gegen den Beginn des Hauptverfahrens gegen
Fritz Teufel zu protestieren. Benno Ohnesorgs Mörder Karl-Heinz Kurras
ist zu dieser Zeit längst auf freien Fuß. | |
Abb. 27 (Michael Ruetz) Fritz Teufel, Student an der FU Berlin,
SDS-Mitglied und Mitbegründer der "Kommune 1".
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