hey staat

    hey staat, hey staat, hey staat,
    heut sag ich dir einmal was ich alles mach fuer dich.

    hey staat, hey staat, hey staat,
    und dann sag du mir mal was du alles machst fuer mich.

    hey staat, hey staat, hey staat,
    hey staat, hey staat, hey staat,
    heut sag ich dir einmal was ich alles mach fuer dich.

    hey staat, hey staat, hey staat,
    und dann sag du mir mal was du alles machst fuer mich.

    ich gehe in die schule und lern bloss das
    was du glaubst das ich wissen muss,
    ob mich das interessiert,
    das interessiert dich nicht,
    man, das ist dir total wurscht,
    von anfang an probierst nichts anderes
    als das de mich hinbiegst wie du mich brauchst,
    ich lass mir' s gefallen,
    weil ich mir denk,
    du wirst schon wissen was du machst.

    dann gehe ich zur arbeit
    und ich buckel acht stundenlang,
    buckel ich jeden tag meinen scheiss job
    und von dem geld
    was ich verdien
    ziehst mir sofort,
    zwei drittel ziehst mir ab
    und die paar mark
    die mir noch bleiben,
    gehen drauf fuer wohnung, gas und licht
    und ich mach schulden auf der bank
    damit ich im winter nicht erfrier.

    hey staat, hey staat, hey staat,
    heut sag ich dir einmal was ich alles mach fuer dich.

    hey staat, hey staat, hey staat,
    und dann sag du mir mal was du alles machst fuer mich.

    schreibst mir meine kleidung vor mein haarschnitt,
    schreibst mir mein bildung vor,
    mein job sogar mein glauben schreibst mir vor
    und ich depp zahl euch noch euren gott,
    der bloss mit dem finger auf mich zeigt und sagt
    ich soll ihn respektieren und ehren,
    ah grad den der ganze voelker ausgerottet hat
    oder mit drohungen bekehrt.

    kaufe deine drogen bier und schnaps
    aber du beschimpfst mich wenn ich' s nimm
    diskriminierst mich weil ich "rauch"

    mensch du musst staat sein
    hey du verdienst,
    durch leut wie mich geht's dir gut
    du muesstest eigentlich noch dankbar sein dafuer
    das wir dich zahlen, fuer dein geschwafel,
    fuer deine beleidigungen und luegen

    hey staat, hey staat, hey staat,
    heut sag ich dir einmal was ich alles mach fuer dich.

    hey staat, hey staat, hey staat,
    und dann sag du mir mal was du alles machst fuer mich.

    ich bin dir zu schlecht fuer deine toechter
    hey staat geh,
    du schaemst dich vor anderen leuten fuer mich
    nennst mich asozial und dumm,
    sei froh das noch so bloede gibt,
    nur durch die bloeden kannst du leben,
    durch die schleimer die sich nie beschweren,
    die halt so sind wie se sind
    und jedesmal die hand vorm mund halten
    wenn’s miteinander reden.

    30 jahr lang hab ich gemacht was du mir sagst,
    30 jahr lang hast saugut von mir gelebt
    und nicht ein einziges mal
    hast dankeschoen zu mir gesagt
    und jetzt wo ich aufstehe und mich wehr,
    weil ich halt find das endlich einmal langt,
    nennst mich nenn krattler und verbrecher
    am liebsten stelltest mich an die wand

    hey staat, hey staat, hey staat,
    heut sag ich dir einmal was ich alles mach fuer dich.

    hey staat, hey staat, hey staat,
    und dann sag du mir mal was du alles machst fuer mich.

    und heut,
    geh da steh ich am amadeus platz
    und da sing ich,
    ganz laut sing ich blowing in the wind
    mit 3000 anderen steh ich da umeinand,
    die auch fuer den frieden sind.

    3000 die dir zeigen das auch friedlich geht mit hirn
    aber im fernsehen zeigst 40 skinnhads
    die schrein und randalieren.

    du zeigst die wackersdorf chaoten,
    du zeigst wie pflastersteine fliegen,
    du zeigst nicht die typen
    die zum schutz vor deinen polizisten stehen und reden.

    und ich schaem mich fuer die leut
    die auf die startbahn geschossen haben
    aber du machst das jeder glaubt das wir alle ja so sein.

    hey staat, hey staat, hey staat,
    heut sag ich dir einmal was ich alles mach fuer dich.

    hey staat, hey staat, hey staat,
    und dann sag du mir mal was du alles machst fuer mich.

    schau dich auch mal um fuer was
    hey vielleicht mal fuer die kleinen kinder
    die gerade sterben,
    an leukaemie
    und fuer die eltern
    die ihre haend halten
    und reden,
    deine zeit ist um
    und meine auch
    und fuer mich man,
    fuer mich gehe ich sicher nicht da raus,
    geh mein bub der hat 60 jahre vor sich
    und ich tue alles das er das schafft.

    du bist kein vorbild mehr fuer mich
    hey staat,
    du hast dich rausgefressen
    vom geld
    und dieser andere staat verdient,
    und sogar am hunger von der welt,
    hast nur dein spass und dein profit
    wo mit's den voelkermord betreibst,
    ne man fuer das
    was du da machst
    hat dich von uns bestimmt niemand gewaehlt.

    hey staat, hey staat, hey staat,
    heut sag ich dir einmal was ich alles mach fuer dich.

    und dann

    hey staat, hey staat, hey staat,
    sag ich dir mal was du alles bist fuer mich!!!

(hans soellner - bayrischer liedermacher)


sturm

    es zieht ein sturm auf von westen,
    die menschheit marschiert los.

    endlich is so weit,
    endlich is so weit,
    heut ruehrt sich was.

    alle nationen
    ob schwarz, rot oder weiss,
    der grosse hilft dem kleinen,
    heut sind wir freunde.

    ein sturm zieht auf von westen
    und staub versteckt die sonn,
    wir sind die neue macht im land,
    wir muessen uns vertragen,
    alle religionen
    ob moslem oder christ,
    keiner ist mehr schlechter,
    hey du weisst was’bist,
    ja du weisst,
    du weisst was’bist.

    hoer nicht auf,
    hoer nicht auf politiker,
    wenn’s bloss noch apellieren,
    bloss noch apellieren,
    wenn’s betteln um deine gunst,
    betteln um deine gunst
    weil’s sonst a wahl verlier’n.

    hoer nicht,
    hoer nicht,
    hoer nicht auf die maechtigen,
    hoer nicht auf die maechtigen
    ob schwarz, weiss oder rot,
    schwarz, weiss oder rot.

    heut sein‘ so gross und maechtig,
    morgen sein’s alle tot.

    ein sturm zieht auf von sueden,
    der wind blaest mir ins gesicht,
    ein kleiner hauch
    zufriedenheit und freiheit
    bringt er mit.

    freiheit fuer die kinder,
    die arbeiten
    bis’sterben
    und freiheit
    fuer die kinder
    die nie erwachsen werden,
    und freiheit
    fuer die kinder in kingston,
    in nem slum,
    und freiheit
    fuer die kinder
    die unsere waffen tragen,
    ja freiheit
    fuer die kinder
    die auf kruecken vor dir gehen.

    wo waren wir,
    wie‘s uns gebraucht haben???

    wo waren wir,
    wie‘s uns gebraucht haben???

    wo sind wir gewesen???

    wo sind wir bloss gewesen???

    ja sag mal,
    wo sind wir denn bloss gewesen???

    hoer nicht auf,
    hoer nicht auf politiker,
    wenn’s bloss noch apellieren,
    bloss noch apellieren,
    wenn’s betteln um deine gunst,
    betteln um deine gunst
    weil’s sonst a wahl verlier’n.

    hoer nicht,
    hoer nicht,
    hoer nicht auf die maechtigen,
    hoer nicht auf die maechtigen
    ob schwarz, weiss oder rot,
    schwarz, weiss oder rot.

    heut sein‘ so gross und maechtig,
    morgen sein’s alle tot.

    ein sturm zieht auf von norden,
    die menschheit rebelliert.

    endlich is so weit,
    endlich is so weit,
    heut muss’s passieren.

    wir sind die neue macht im land,
    ja wir,
    wir muessen denen zeigen,
    das es besser miteinander geht,
    besser miteinander geht,
    du schaffst es nicht allein.

    afrika verhungert,
    jugoslawien erfriert.

    hoer nicht auf politiker,
    wenn’s bloss noch apellieren,
    hoer nicht auf die maechtigen,
    hoer endlich einmal auf dein herz
    und lass‘ihn nicht alleine,
    lass’ihn nicht alleine ...

    hoer nicht auf,
    hoer nicht auf politiker,
    wenn’s bloss noch apellieren,
    bloss noch apellieren,
    wenn’s betteln um deine gunst,
    betteln um deine gunst
    weil’s sonst a wahl verlier’n.

    hoer nicht,
    hoer nicht,
    hoer nicht auf die maechtigen,
    hoer nicht auf die maechtigen
    ob schwarz, weiss oder rot,
    schwarz, weiss oder rot.

    heut sein‘ so gross und maechtig,
    morgen sein’s alle schon tot.

(hans soellner)


manch mal wenn ich aufwach

    manch mal wenn ich auf wach
    dann bild ich mir ein,
    dass endlich passiert ist,
    ja, alles is vorbei,
    das die welt nicht mehr steht
    und das keiner mehr lebt,
    das kein vogel,
    kein kaefer,
    kein grashalm mehr gibt.

    manch mal wenn ich auf wach
    dann bild ich mir ein,
    das sich keiner mehr wehrt,
    es muss ja nich sein,
    das keiner mehr aufsteht,
    bloss ergeben
    und starr
    und ich so bin wie mein vater mal war.

    ja und manch mal wenn ich auf wach
    dann bild ich mir ein,
    das ich arbeit und buckel
    net froh bin und frei,
    mich mit 65 hinleg
    und wart bis ich stirb
    und meine kinder bloss wissen wollen,
    was se mal kriegen.

    manch mal wenn ich auf wach
    dann bild ich mir ein,
    das ich alles was mir gesagt wird,
    gleich glaub und nie schrei,
    das ich im erdingermoos draussen,
    nen flughafen bau
    und jeden tag mehr unsere landschaft versau.

    manch mal wenn ich auf wach
    dann bild ich mir ein,
    obwohl ich nichts hoer,
    hoer ich trotzdem den geschrein
    und obwohl ich nichts rich,
    rich ich trotzdem den gestank
    von menschen
    dies umgebracht haben
    in unserm land.

    ja und manch mal wenn ich auf wach
    dann bild ich mir ein,
    das ich mit alle andern
    kanacken raus schrei,
    das die leut
    die mir zwanzigjahr lang
    mein dreck weggeraeumt haben
    auf einmal nur noch abschaum und luft fuer mich sein.

    manch mal wenn ich auf wach
    dann bild ich mir ein,
    das ich mit meinen kindern nicht red
    sondern schrei,
    das ich ihnen nur lern
    wie man schiefgeht und kriecht,
    bis mein bub
    seine kinder ganz genauso erzieht
    und manch mal wenn ich auf wach
    dann wuench ich mir so,
    dass mir jemand die angst nimmt,
    die angst vor dem tag,
    das mir irgend wehr sagt dass,
    das alles nicht stimmt,
    was ich jeden tag wieder mit eigenen augen seh.

(hans soellner)

[hanfparade'2000]

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